Mein erster Hund Elmo ❤ & die schwerste Entscheidung meines Lebens

Am 06.12.2007 zog bei mir endlich mein heißersehnter eigener Hund ein. 🥰 Wir hatten gerade im Sommer das Haus gekauft und nun war alles bereit für MEINEN Hund. Ich bin zwar mit Hunden aufgewachsen, aber meinen ersten eigenen zu bekommen, war natürlich was ganz Besonderes! Doch dieser Traum hatte leider kein Happy End...

Heute sage ich immer, dass die Zeit mit Elmo, so hieß mein Berner Sennenhund, einer meiner besten und gleichzeitig meiner schlimmsten Zeiten meines Lebens war.

 

Wir hatten so eine wahnsinnig enge Verbindung. Elmo hörte wie eine Eins, war immer der Clown und andere Hunde hatten immer Respekt vor ihm und dabei hat er nie was getan. Er hatte einfach so eine wundervolle Art. Jeder, der ihn kannte, musste ihn einfach lieben. 😍 Aber beginnen wir am Anfang unserer Geschichte...  

Wie alles begann

Meine Leidenschaft für die Berner Sennenhunde begann schon früh in meiner Kindheit. Ich habe Hunde schon immer vergöttert und hatte damals sogar ein Sammelalbum, wo ich alle Zeitungsartikel zum Thema Hund gesammelt habe.

Wir hatten zwar immer Hunde, aber nie einen großen Hund. Stattdessen bin ich mit Kleinpudeln und einer Yorkshire Terrier Dame groß geworden.

Ich liebte unsere Hunde, gar keine Frage! Aber ich sehnte mich immer nach den Großen. Irgendwann führte ich dann sogar die Hunde auf unserem Campingplatz aus - am liebsten die Großen. Und Berner Sennenhunde haben mich immer besonders in ihren Bann gezogen. ❤

 

Meine Neugier auf diese Rasse war nicht zu bremsen und so lernte ich über Berner-Sennen-Foren im Internet dann Menschen mit diesen tollen Hunden kennen, knüpfte Kontakte, lernte ihre Hunde kennen und verlor mein Herz endgültig an sie. Aber mein Traum musste noch warten, bis wir unser Zweifamilienhaus kauften.

 

Ein Traum wird wahr
Doch dann war es endlich so weit: Mein Traumhund durfte einziehen! Die Züchterin hatte ich längst ausgewählt und am 07.10.2007 kam der langersehnte Anruf, dass gerade die Welpen gelandet sind und einer davon meiner wird. Ich musste so weinen! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lange ich träumte und nun war er zum Greifen nah. 

Ich hatte mich schon auf dem Bild in einen der Welpen verliebt. Das war er... mein ELMO! Als wir ihn dann mit 14 Tagen das erste Mal besuchen durften, pochte mein Herz wie wild und als ich ihn das erste Mal in den Armen hielt, musste ich vor Freude wieder weinen.

  

Elmo entwickelte sich nach seinem Einzug bei uns einfach super. Ich habe kaum einen Welpen gesehen, der so schnell locker mit allem umgegangen ist wie er. Wir haben fleißig die Welpenschule besucht, haben dort viele Freunde kennengelernt, die Elmo bis zu seinem Tod immer regelmäßig gesehen hat.

 

Ein Schatz mit körperlichen Problemen
Allerdings war Elmo schon immer krank. Als er so 5-6 Monate alt war, fingen die ersten Probleme mit den Gelenken an. Er humpelte immer mal wieder. Seine Gelenke waren eine Katastrophe. Er hatte Ellbogendysplasie, Ellbogen und Speiche wuchsen nicht richtig zusammen, außerdem OCD (Knochenabsplitterung in der Schulter) und eine verkürzte Rute, die ihn zwar nicht störte, aber auch Probleme im LWS-Bereich machten. Sind wir länger in einer Gruppe gelaufen, musste ich ihn tagelang schonen. Es war oft nicht leicht und nach zahlreichen Operationen ging es ihm wieder gut. Er bekam dann auch Goldakupunktur und es wurde etwas besser. 😊🥰

Der Schock

Irgendwann verstarb unser zweiter Berner, Ari, viel zu früh. Kurz danach ging es Elmo schlecht und ich habe anfangs gedacht, dass er ihn vermisst - aber in Wirklichkeit war er da bereits schwer krank.

 

Unsere damalige Tierärztin vermutete, dass er eine Zeckenerkrankung hatte. Wir sind deshalb zur weiteren Behandlung in die Klinik gefahren, wo er eine Spritze gegen die Erkrankung erhalten sollte.

Doch dort wurde mir nach der ersten Untersuchung mitgeteilt, dass Elmo lebensbedrohlich krank ist und sie nicht wissen, ob er die Nacht überhaupt noch überlebt. Mir hat das den Boden unter den Füßen weggerissen... Ich hatte immer dieses böse Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. Trotzdem war ich mit der Hoffnung zur Klinik gefahren, dass es ihm dort nach der Spritze besser gehen wird. Wir waren alle geschockt.

 

Elmo musste in der Klinik bleiben und wir fuhren voller Angst und Sorge um ihn allein nach heim.

Die kleine Hoffnung
Kurze Zeit später rief die Klinik an. Sie haben ihn weiter untersucht und dabei festgestellt, dass er in den Bauch blutet. (Ich hatte meiner Tierärztin übrigens immer gesagt, dass ich der Meinung bin, dass sich sein Bauch verändert hat. Doch sie konnte dort nichts erkennen. Da sieht man, dass eine Zweitmeinung sehr wichtig sein kann!)

Letztendlich sagte die Klinik, dass Elmos Chancen nicht gut stehen und ich eine Entscheidung treffen musste: Entweder lassen wir ihn gehen oder wir versuchen ihn zu operieren und ob er das schafft, stand auch in den Sternen.

 

Ich habe nicht lange überlegt und gesagt, dass sie alles tun sollen, was möglich ist. Elmo hatte jede Chance verdient, die er kriegen konnte. Zu der Zeit war er übrigens gerade etwas über 5 Jahre alt.

 

Bluttransfusionen und OP

Elmo sollte also operiert werden, um sein Leben zu retten. Dafür brauchte er Bluttransfusionen. Wir hatten das große Glück, damals ein großes Hundeforum für die Region zu leiten und ich habe dort alle Leute um Unterstützung gebeten. Die Resonanz war großartig und gab mir viel Hoffnung. So viele haben damals helfen wollen, weil alle mein Riesenbaby so gut kannten und liebten. Dafür bin ich heute noch sehr dankbar! ❤

 

Am Tag der OP durften wir zu ihm. Wir bekamen dort einen extra Raum, wo wir mit ihm kuscheln und schmusen konnten. Elmo lag ganz nah bei mir, hatte seinen Kopf in meinem Schoss und für den Moment war unsere Welt kurz wieder in Ordnung. Er ging dann ganz tapfer mit seiner letzten Kraft mit der Helferin in den Aufzug und wir hatten bange Stunden vor uns. Mein Kämpfer überlebte die OP und ich war überglücklich! 😍

Wir kämpfen gemeinsam

Allerdings verschlechterte sich sein Zustand nach der OP immer wieder. Mal hofften wir, weil seine Blutwerte stabil waren, dann wurden sie wieder schlechter. Ihm wurde bei der OP die Milz entfernt. Diese blutete und war stark vergrößert. Die spätere Untersuchung ergab jedoch keine Veränderung oder tumoröses Geschehen.

 

Wir waren alle 2 Tage nach der OP in der Klinik. Es war so nervenaufreibend. In der Zeit konnte ich kaum essen, trinken oder schlafen, nahm über 10kg ab und wusste nicht, was das richtige war.

Elmo war ein Kämpfer und wir kämpften mit - solange er noch wollte. Jedoch zeigte er mir irgendwann, dass es nicht mehr geht. Er schaute mir so tief in die Augen, dass es mich fast erdrückte und ich wusste, was er mir sagen wollte. So haben wir ihn dann für immer einschlafen lassen. Für mich war das das Härteste und Schlimmste, was ich je tun musste. 😢

Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit

Was bleibt, war die Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit, die Erinnerungen und Erlebnisse mit meinem Herzenshund. Elmo war ein Seelenverwandter, mein bester Freund, mein kleiner Clown und einfach so viele Jahre an meiner Seite. Auch wenn sie viel zu kurz waren, war es die schönste Zeit, die er mir schenken konnte, denn durch ihn habe ich so viel gelernt.

 

Er lehrte mich, dass alles mit Ruhe und Geduld vorangeht, dass man nicht viel Druck oder Gewalt ausüben muss, um verstanden zu werden. Er war die coolste Socke. Bis heute habe ich kaum mehr einen Hund mit solchen charakterlichen Eigenschaften kennenlernen dürfen.

 

Ich bin unendlich dankbar, dass er ein Teil meines Lebens war und auch immer sein wird. Nur durch ihn habe ich die Hundeschule eröffnet, er war früher mein Logo der Firma und bis heute sind die Berner Sennenhunde eine besondere Hunderasse für mich. Auch wenn ich heute nie wieder einen haben möchte, waren alle drei, die ich hatte, einfach tolle Persönlichkeiten und Elmo bleibt für immer unvergessen und ganz tief in meinem Herzen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin F. (Dienstag, 09 März 2021 11:52)

    Liebe Nicole, danke für diese Geschichte. Jeder der bereits einen geliebten Freund verloren hat, versteht Deine Gefühle und leidet mit. Von Herzen K.